Auch der Jugendspielbetrieb ging zuletzt in die Winterpause und blieb von coronabedingten Absagen nicht vollends verschont. Der Verbandsjugendleiter des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) Rainer Lauffer blickte im SAARFUSSBALL auf die letzten Monate zurück. "Über 1.000 Mannschaften am Start, ganz wenig nachteilige Vorkommnisse, viel Kommunikation gelebt und viel Transparenz geschaffen. Dadurch konnte ich mit allen meinen Kollegen ein von uns gesetztes Ziel erreichen. Durch viel Fleißarbeit und viele VOR-ORT-Besuche konnte ich mir selbst ein gutes Bild des Vereinslebens verschaffen. Darauf gilt es aufzubauen, dort gilt es nun weiterzumachen.", so Lauffer.
Auch Abseits des Platzes gab es Herausforderungen im Jugendbereich: "Wir konnten z.B. das Thema Ü 17 als aktiver Spieler meistern, ohne die zu erwartenden Verluste bei A-Jugend-Mannschaften zu erleben. Hierzu wird allerdings zeitnah wieder eine Änderung kommen. Der IKK-Pokal war besonders. Wobei aber diese Gesamtveranstaltung zu den Finals hin stark von Corona geprägt wurde. Bei diesem Wettbewerb werden wir aber insgesamt in 2022/23 Optimierungen vornehmen." Die Hallenrunde fiel dagegen vollkommen der Corona-KRise zum Opfer: "1.000 Mannschaften hatten gemeldet, aber es blieb uns keine andere Wahl und als den Wettbewerb abzusagen. Es ist einfach unmöglich für die Spieler, die Vereine und für die Veranstalter, unter den existierenden Voraussetzungen einen geordneten Spielbetrieb der Jugend seitens des SFV anzubieten. Selbstverständlich bleibt es aber jedem offen, in der Halle zu trainieren, zu spielen oder auch Turniere zu veranstalten, solange dort die geltenden Corona-Regeln eingehalten werden.", so Lauffer, der auch nach vorne blickt: "Die Hallenrunde findet nicht statt, Finals des IKK-Pokal spielen wir im Westsaar erst Anfang 2022, Sportheime und deren Gastronomie öffnen unter 2G bzw. 2G+, Start der Rückrunde in 2022 soll am 5. März 2022 sein, usw. Uns alle trifft diese Situation mehr als hart und in allen Lebenslagen. Das ist bitter."
"Da gibt es eine Sache, eine Angelegenheit, die mich besonders negativ berührt. Ich selbst komme aus einem kleinen Dorf im Bliesgau und weiß von dort um die Rivalität mit Nachbarorten. Aber das solch eine Rivalität u.a. auch den Jugendspielbetrieb betrifft oder gar beeinflusst, ist mir fremd. Wenn Menschen nicht miteinander können – okay, dann ist das so. Dass Ortschaften nicht so gut miteinander können, ist oft aus alter Zeit stammend und der Tradition geschuldet. Aber dass diese Verhältnisse dazu führen, dass Kinder nicht von einem Verein zum anderen wechseln dürfen, und dass Vereine nur unter „Wildwest-Bedingungen“ gegeneinander antreten ist für mich unmöglich. Und dass ich mich dann auch noch in der Sache einmischen und Einhalt gebieten soll, hat wirklich nichts mit meiner Aufgabe und meiner Pflicht zu tun. Hier erlaube ich mir, mich völlig zurückzuhalten und ruhig zu bleiben. Wir bemühen uns auch in 2022 Trainer für beste Jugendarbeit auszubilden, um auch dort das vorhandene Fundament zu stärken. Bei dieser Ausbildung sollte es aber nicht primär so sein, dass wir detailliert z.B. auf eine psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen bei Sieg oder Niederlage eingehen sollten. Mit Verlaub, aber dieser Anspruch – auch an mich – ist nicht zu leisten. Denn hier glaube ich, sind Trainer, Eltern, Verein, Verantwortliche angesprochen, den Kids den Bezug zu Sieg oder Niederlage zu erklären und sie auch darauf vorzubereiten. Dies sind schließlich Attribute, die u.a. auch mit zum Fußballspiel gehören. Ich bin überzeugt, dass dieser Umgang mit den Jugendspielern vor Ort bestens und nachhaltig gemeistert werden kann und auch soll. Die Menschen nahe an einer Mannschaft sind die richtigen Ansprechpartner dafür.", erklärt der Verbandsjugendleiter. "Wir müssen unseren Jugendspielbetrieb weiter stärken, ausbilden, unterstützen, voranbringen, antreiben. Ich helfe dazu gerne und immer. 2022, hoffentlich dann nach Corona, gilt es neu zu denken, neu zu planen, den Faden neu aufzunehmen. Wir werden gemeinsam den richtigen Weg finden und wir werden gemeinsam erfolgreich sein. Davon bin ich überzeugt und dafür werde ich mich engagieren. Ich wünsche euch allen eine geruhsame Vorweihnachtszeit, weiterhin Begeisterung für unseren Fußballsport und vor allem viel Gesundheit."