Am 17. November 2024 erlebte die Familie Frenzel aus Blieskastel ein besonderes Highlight in der Saarlandliga. Beim Spiel zwischen dem SC Reisbach und dem FC Rastpfuhl (0:2) trat das Schiedsrichtergespann, bestehend aus Pascal Frenzel und seinen beiden Söhnen Jakob (14 Jahre) und Ben (11 Jahre), erstmals gemeinsam in der höchsten saarländischen Spielklasse auf. Vater Pascal leitete das Spiel, während Jakob und Ben an den Seitenlinien standen. „Am Anfang hat sich schon ein bisschen Nervosität eingestellt“, gab Ben gegenüber der Saarbrücker Zeitung zu, der mit einer Sondergenehmigung für diese Partie ausgestattet war. Dennoch betonte er: „Aber sobald ich auf dem Sportplatz an der Linie stehe, konzentriere ich mich nur darauf. Ich genieße es sehr, Spiele mit meiner Familie zusammen zu pfeifen. Das macht einfach großen Spaß.“
Auch sein älterer Bruder Jakob zeigte sich begeistert von der gemeinsamen Aufgabe: „Das macht immer richtig viel Laune, ist immer schön, mit Papa herumzufahren und die Spiele zu leiten. Ich hoffe, wir erleben noch viele Spiele gemeinsam in dieser Konstellation.“ Für ihn und seinen Bruder ist die Saarlandliga nicht das Ende der Ziele: „Es wäre schon ein Ziel für uns, vielleicht mal in der 2. Liga oder sogar der Bundesliga zu pfeifen – oder an der Linie zu stehen“, erklärte Jakob.
Pascal Frenzel, der bereits seit 25 Jahren als Schiedsrichter tätig ist, zeigte sich vor dem Debüt des Familien-Trios zuversichtlich: „Ich hatte sie beide schon einzeln dabei. Und wir waren auch schon zusammen als Schiedsrichter-Team bei Spielen – daher wusste ich, was sie zu leisten imstande sind.“ Dennoch machte er sich Gedanken über die Vorbereitung der Partie: „Am Vorabend habe man die Partie auf alle Eventualitäten hin bei einem Pizza-Abendessen durchgespielt.“ Die Sorgen des Vaters waren jedoch unbegründet, denn die Leistung seiner Söhne überzeugte. „Die Jungs machen das echt tadellos. Und natürlich wollen wir gerne noch viele Spiele gemeinsam leiten.“
Während für Pascal Frenzel die Saarlandliga den Höhepunkt seiner Laufbahn darstellt, sieht er bei seinen Söhnen großes Potenzial für höhere Aufgaben. „Bei beiden sehe ich da ganz klar die Möglichkeit, später mal für höhere Aufgaben bestimmt zu sein. Sie haben im Gegensatz zu mir früh auf hohem Niveau angefangen – und das merkt man dann schon“, erklärte er.
In seiner langen Laufbahn hat Pascal Frenzel bereits zahlreiche kuriose Erlebnisse gehabt. Besonders in Erinnerung geblieben ist ein Vorfall im Jahr 2017, als er seinem Bruder Kevin wegen einer Notbremse die Rote Karte zeigen musste. „Wenn man seinem eigenen Bruder die Rote Karte zeigt, schlägt das natürlich erst mal hohe Wellen“, erinnerte sich Frenzel. Er fügte hinzu: „Es hatte insofern etwas Gutes, weil damit die Unparteilichkeit des Unparteiischen besonders schön dargestellt werden konnte – wo alle vorher doch aufgeschrien haben: Wie kann der nur seinen Bruder pfeifen?“
Mit über 1000 geleiteten Spielen seit dem Jahr 2000 hat die Schiedsrichterei Pascal Frenzel sowohl auf dem Platz als auch abseits davon geprägt. „Ich muss sagen, dass mich all diese Erfahrungen aus den vielen Jahren persönlich sehr viel weitergebracht haben. Man lernt zum Beispiel ganz gut, mit seinen Emotionen umzugehen, was einem auch für alles abseits des Fußball-Platzes sehr viel bringt.“ Dieses Wissen hilft ihm auch in seinem Berufsalltag als Kundendienstleiter in einem Autohaus – eine Balance zwischen Fußballleidenschaft und beruflichem Erfolg, die für Pascal Frenzel ein wichtiger Bestandteil seines Lebens ist.
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