Es war ein enorm wichtiger Sieg, den der SC Blieskastel-Lautzkirchen in der vergangenen Woche feiern durfte: Mit etwas gemischten Gefühlen reiste man, nach einem durchwachsenen Start ins neue Jahr, zum schweren Lokalderby nach Wolfersheim, gab es doch gegen die Wölfe zuletzt immer heiße Gefechte. Aber die Abreise konnte man mit viel Selbstvertrauen im Gepäck antreten: Blieskastel hat einen knappen 1:0-Sieg gefeiert und sich damit in den Top-Five der Tabelle festgesetzt. Umso wichtiger, hatten doch auch die direkten Konkurrenten ihre Partien gewonnen. Aber in dieser Phase der Saison ist aber keine Zeit für langes Feiern und Ausruhen auf den just erarbeiteten Lorbeeren: Es geht weiter und mit dem TuS Ormesheim wartet schon der nächste Prüfstein auf Blieskastel. Zwar ist der TuS zurzeit nicht gerade der Kontrahent, der die Gegner mit den Knien schlottern lässt, aber dennoch konnte Ormesheim in der Vorwoche einen wichtigen Sieg gegen Habkirchen feiern, nachdem man eine Woche zuvor gegen den SV Altheim mit 8:0 unter die Räder kam. Mit 18 Punkten aus 22 Spielen hat der TuS vor dem Aufeinandertreffen mit dem SC eine nicht gerade überragende Bilanz vorzuweisen. Auch das Torverhältnis von 28:58 ist wohl mit ein Grund dafür, dass für den TuS auf Platz 13 der Aufstieg längst außer Reichweite ist. Was ebenfalls für nachdenkliche Gesichter vor dem Aufeinandertreffen mit Ormesheim sorgt, ist die Tatsache, dass der SC bis dahin in 2009 kein einziges Pflichtspiel auf seinem sonst so geliebten Kunstrasen gewinnen konnte. Nichteinmal ein Punkt war in dieser Saison auf dem einstigen Lieblingsbelag zu holen, gab es doch in Ballweiler, gegen den TuS Ommersheim und gegen den FC Bierbach empfindliche Niederlage. Nun war es an der Zeit, die Heimschwäche zu beenden, denn auf Dauer wird meine seine Heimspiele gewinnen müssen, um oben dabei zu sein. Die Vorraussetzungen für den angestrebten Bezirksliga-Aufstieg in Blieskastel waren also nach dem Wolfersheim-Spiel besser geworden, aber dennoch musste man nachlegen. Es galt für den SC, die positiven Eindrücke der letzten Wochen endlich mit einem Heimsieg zu untermauern.
Der TuS war also zu Gast und obwohl es nach dem holprigen Start ins neue Jahr seltsam anmutet, hatten viele im Lager des SC Angst, dass man Gefahr laufen würde, den Gegner zu unterschätzen, hatte der der TuS in den Vorwochen alles andere als eine Siegessträhne vorzuweisen. Mit gemischten Gefühlen beganben sich die SC-Fans also an die Sportanlage an der Florianstraße und warteten, ob auch an diesem Wochenende auf ein wenig Licht wieder Schatten folgen sollte. Schon gleich von der ersten Minute war den rund 100 Zuschauern an der sonnigen Florianstraße aber klar, dass der SC hochkonzentriert an die vermeintlich leichte Aufgabe gehen würde. Schon nach einer Minute die erste Großchance und nur zwei Minuten später eine vorentscheidende Szene: Jörg Leonhardt wird im TuS-16er regelwidrig zu Fall gebracht und der im ganzen Spiel äußerst souveräne Unparteiische Harry Strasser zeigte auf den Punkt. Leonhardt griff selbst zum Leder und verwandelte den fälligen Foulelfmeter nach nur drei gespielten Minuten zum 1:0. Das angestrebte frühe Tor war also früher gefallen, als man sich das hätte erträumen können und der SC machte gleich forsch weiter. Aber es sollte noch besser für den SC kommen: Ein Doppelschlag von Flavio Baier sorgte nach nur 21 gespielten Minuten für die Entscheidung. Ormesheim war bereits jetzt geschlagen und es deutete sich ein Kantersieg der Hausherren an. Als TuS-Akteur Krause sich dann nach 24 Minuten nach einem wiederholt groben Foulspiel frühzeitig mit einer Gelb-Roten Karte im Gepäck zum Duschen verabschiedete, war der SC endgültig auf der Siegerstraße. Ormesheim blieb schon nach einem Viertel des Spieles kaum noch etwas anderes übrig, als sich um Schadensbegrenzung zu bemühen. Flavio Baier war es dann, der drei Minuten nach dem Platzverweis mit seinem dritten Tor den lupenreinen Hattrick perfekt machte. Ormesheim drohte nun nach allen Regeln der Kunst unterzugehen, während dem SC in dieser Phase die Spielfreude in einem schon längst entschiedenen Spiel anzumerken war. Dem TuS gelang es, mit viel Glück und einem guten Schlussmann, das 4:0 in die Pause zu retten, aber danach hofften nur noch die wenigsten TuS-Anhänger auf eine Wende. Die SCler dagegen zeigten sich erfreut: Lediglich die Chancenauswertung war trotz 4:0-Führung ein Manko in Durchgang eins.
Nach der Pause ließen sich die SC-Fans dann in der Hoffnung auf viele SC-Tore gemütlich am Spielfeldrand nieder. Was der SC allerdings nach der Pause zu bieten hatte, war alles andere als sehenswert. Ob der klaren Pausenführung bleibt die zweite Hälfte zu einem Großteil mit dem schönen Satz „Blieskastel wollte nicht, Ormesheim konnte nicht“ recht griffig und treffend in Worte gefasst: Der SC kontrollierte die Partie zwar ohne viel Aufwand, der spielerische Glanz fehlte aber und die SCler experimentierten nun zu viel, ohne dabei Konsequenz auszustrahlen und Druck aufzubauen. Der TuS war dagegen weiterhin mit Schadensbegrenzung beschäftigt und das gelang den dezimierten Gästen auch sehr lange sehr eindrucksvoll. Flavio Baiers vierter Treffer in der 71. Minute sowie ein Fröhlich-Tor kurz vor dem Ende besiegelten dann den 6:0-Sieg des SC, der zwar in der zweiten Halbzeit weitestgehend glanzlos, aber am Ende mit 6:0 doch sehr deutlich ausfiel.
So war das halbe Dutzend nach 90 Minuten voll und die SC-Fans gingen zufrieden von Dannen: Der SC zeigte eine überragende Anfangsphase, ließ dann aber ob der frühen Vorentscheidung sukzessive nach. Die zweite Halbzeit war sicherlich alles andere als überragend, dennoch liegt es natürlich fernab der Realität, wenn man beginnt, einen 6:0-Erfolg schlechtzureden. Fest steht: 6 Tore hat der SC schon lange nicht mehr erzielt, vier Tore in einem Spiel von einem SCler gab es selten und drei Punkte mehr sind auf dem SC-Konto. Viel mehr kann man von einem Sonntagabend an der Florianstraße einfach nicht erwarten, zumal man phasenweise tollen Fußball und wunderschönes Frühlingswetter zu Gesicht bekam. Ein rundum gelungenes Wochenende also für den SC, der zwar an diesem Sonntag nur einen Pflichtsieg schaffte und einen deutlich unterlegenen Gegner über 90 Minuten kontrollierte, aber dennoch muss man auch diese Spiele erst gewinnen, will man am Ende unter den ersten Acht der Tabelle landen.
Die Tabelle liest sich nach dem sehr holprigen Start in 2009 von Wochenende zu Wochenende besser: Der SC steht weiter auf Platz vier und hat sein Punktekonto auf nunmehr 47 Zähler ausgebaut. Punktgleich davor steht auf Platz drei die Elf aus Reinheim, davor kommen die Teams aus Bierbach und Blickweiler. Der SC ist also auf Kurs und der Vorsprung auf Platz acht beträgt bereits 9 Punkte, wenngleich die punkgleichen Teams aus Ommersheim und Bebelsheim noch Nachholspiele im Rücken haben. Das heißt: Aus den ausstehenden sieben Spielen braucht man rechnerisch im schlimmsten Fall noch 15 Punkte, um den Aufstieg sicher zu machen. Dass dies beim schweren Restprogramm des SC kein Selbstläufer wird, muss nicht sonderlich erwähnt werden. Schon in den nächsten beiden Wochen geht es zur Sache: An Ostermontag reist man nach Blickweiler, bevor einen Spieltag später die Sportfreunde aus Reinheim zum Gastspiel an die Florianstraße reisen. Die Weichen sind also gestellt, aber bis zur Bezirksliga ist es für den SC noch ein ganz langer und auch beschwerlicher Weg.
Nächste Woche geht es für den SC dann ans Eingemachte: Am Ostermontag muss der SC zum Spitzenreiter nach Blickweiler reisen. Der SVB ist zu Hause ungeschlagen und wird dem SC sicherlich einen heißen Tanz bieten. Anstoß für die Erste ist um 15:00 Uhr, die Zweite kämpft ab 13:15 Uhr um wichtige Punkte im Titelkampf.